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32 Stunden sind nicht genug!

Der enorme Arbeitskräftemangel ist schon heute in vielen Bereichen spürbar. Trotzdem werden die populistischen Stimmen nach Arbeitszeitverkürzung immer lauter. Wir dürfen jedoch unseren Wohlstand nicht mit falschen Versprechungen aufs Spiel setzen.

Der Populismus greift von linker und rechter Seite um sich. Die Arbeitszeitverkürzung würde die Probleme am Arbeitsmarkt nicht schmälern, sondern deutlich verschärfen. Fotocredit: Josef Farda.


Egal ob in der Pflege, im Gewerbe oder im Tourismus, überall werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Darunter leiden nicht nur die Betriebe, sondern auch die Menschen, die auf die Dienstleistungen und auf die produzierten Güter angewiesen sind. Der Arbeitskräftemangel ist auch durch die starken Preissteigerungen, die längeren Wartezeiten und die Belastungen am Arbeitsplatz deutlich bemerkbar. Daher ist der Ruf nach Arbeitszeitverkürzung genau das falsche Signal, denn durch die Verkürzung von 40 auf 32 Arbeitsstunden mit vollem Lohnausgleich pro Woche würden die Probleme sich nicht nur verschärfen, sondern den Wohlstand in unserem Land deutlich schmälern. Studien gehen von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von bis zu 7% aus.

Der demografische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Statt mit Populismus die Augen zu verschließen braucht es Mut und Weitsichtigkeit, um die Probleme bestmöglich bewältigen zu können.


Rückgang der Wirtschaftsleistung


Die Folgen für die Finanzierung des Sozialstaates und der Pensionen wären verheerend. Der reine linke Populismus zur Arbeitszeitverkürzung ist erschreckend. Gerade jetzt, wo die Babyboomer in Pension gehen und weniger junge Menschen auf den Arbeitsmarkt kommen, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, dass wir alle Stellen mit Arbeitskräften besetzen und die jährlich geleisteten Arbeitsstunden hoch halten. Denn allein für die Finanzierung der Pensionen braucht es auch in Zukunft die Beitragszahler:innen in Vollzeit. Den Trend zu Teilzeit gilt es daher zu stoppen, aber wir reden nicht von jenen, die privat Pflege und Betreuung schon leisten.

Daten von ECO Austria - die Teilzeitquote ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Damit fehlen dann Einnahmen zur Absicherung des Sozialstaates und für die Pensionen.


In Österreich hat es in den letzten 25 Jahren einen starken Anstieg der Teilzeitquote gegeben, die zwar die Erwerbsquote hochhalten, aber zu weniger Arbeitsstunden pro Kopf geführt hat. Auf Dauer ist diese Entwicklung für den österreichischen Wohlfahrtsstaat nicht tragbar.


Dem Arbeitskräftemangel entgegensteuern


Studien gehen davon aus, dass sich die Kosten für den Arbeitskräftemangel bis 2040 auf 150 Milliarden Euro für den Staat anhäufen werden. Wir sind alle gefordert, dieser Entwicklung bestmöglich gegenzusteuern. In der Region leisten wir schon in vielen Gemeinden mit dem Ausbau der Kinderbetreuung einen wichtigen Beitrag, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Aber es braucht auch neue Anreize, wie die Verdoppelung der steuerfreien Überstundenzuschläge, aber auch steuerliche Vorteile für Pensionist:innen, die länger arbeiten wollen. Wer länger arbeitet und einen Beitrag leistet, darf nicht dafür bestraft werden. Eine weitere Möglichkeit stellt eine Arbeitsmarktreform dar, die eine Staffelung des Arbeitslosengeldes vorsieht und zusätzliche Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte ermöglicht.

Eco Austria zeigt auf, dass viele Stellen unbesetzt sind. Besonders in der Steiermark werden händeringend Arbeitskräfte gesucht. Eine Arbeitszeitverkürzung verschärft nur das Problem.


Den Wert der Arbeit heben


Eine Verdichtung der Arbeitszeit würde auch die Belastungen der Arbeitnehmer:innen stark erhöhen und zu neuen Problemen führen. Davon ist jedoch in der Debatte wenig zu hören. Wir sollten die Menschen stattdessen noch mehr entlasten. Mit wichtigen Reformen haben wir den Wert der Arbeit als Volkspartei gezielt angehoben, sei es durch die Ökosoziale Steuerreform mit dem Absenken der Tarifstufen in den Steuerklassen oder sei es durch den Familienbonus Plus – 2000 Euro pro Kind und Jahr. Ein weiterer wichtiger Hebel stellt die Abschaffung der kalten Progression dar, die nun jährlich spürbar sein wird. Weitere steuerliche Entlastungen sind das Gebot der Stunde, denn die Arbeit in Vollzeit muss sich lohnen. Nur so können wir den österreichischen Sozialstaat auch aufrechterhalten.

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