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Gedenkveranstaltung am Soldatenfriedhof Lang-Lebring – Erinnern heißt Verantwortung übernehmen

Am 9. November 2025 fand am Soldatenfriedhof Lang-Lebring die traditionelle Gedenkveranstaltung des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, des Österreichischen Kameradschaftsbundes und der Gemeinde Lang statt.


Mehr als ein Dutzend Fahnenabordnungen des ÖKB – darunter eine Delegation aus Bosnien-Herzegowina – nahmen an der würdevollen Feier teil, die dem Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege gewidmet war.


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In meiner Ansprache als Bürgermeister durfte ich auf ein besonderes Jahr hinweisen: 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 70 Jahre nach der Wiedergeburt unserer Republik ist es unsere Aufgabe, das Erbe von Frieden, Freiheit und Neutralität nicht nur zu würdigen, sondern bewusst weiterzutragen. Frieden, so habe ich betont, ist kein Zustand, sondern eine Haltung, die wir gemeinsam bewahren müssen.


Pflege, Erinnerung und internationale Zusammenarbeit


Im Anschluss zog Oberst Dieter Allesch, Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Bilanz über das Arbeitsjahr. Besonders hervorgehoben wurden die Sanierungsmaßnahmen am Soldatenfriedhof Lang-Lebring, die im Rahmen eines tri-nationalen Einsatzes mit Unterstützung aus Deutschland und Dänemark durchgeführt wurden. Der Dank gilt insbesondere Josef Matela, der mit unzähligen ehrenamtlichen Stunden die Pflege des Friedhofes unterstützt hat – unter anderem durch das Neulackieren von rund 400 Metern Zaun.


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In seiner Festrede betonte Brigadier Mag. Heinz Zöllner, Militärkommandant der Steiermark, die Bedeutung des Bundesheeres und einer funktionierenden Landesverteidigung – auch im Sinne der Verantwortung für den Frieden in unserer Region.


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Der bosnische Minister für Veteranen, Almir Zulić, würdigte die österreichische Gedenkkultur und die Friedhofspflege und erinnerte an den heldenhaften Einsatz des 2. Bosnischen Regiments, das in den Weltkriegen eng mit Österreich verbunden war.


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Erinnerungskultur als Bildungsauftrag


Der Soldatenfriedhof Lang-Lebring ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort des Lernens. Als das Österreichische Schwarze Kreuz vor einigen Jahren mit der Bitte an die Gemeinde Lang herantrat, die Pflege der Anlage zu übernehmen, habe ich gemeinsam mit der Volksschule Lang und der Mittelschule Lebring-St. Margarethen ein Projekt zur Erinnerungskultur ins Leben gerufen.


Diese sogenannten „Erinnerungsrahmen“ sollen Schülerinnen und Schülern die Schrecken der Weltkriege bewusst machen und sie zugleich ermutigen, sich mit den Fragen von Frieden, Verantwortung und Menschlichkeit auseinanderzusetzen. Ziel ist es, dass Besucherinnen und Besucher des Soldatenfriedhofs erkennen, wie kostbar der Frieden ist – und dass wir alle Verantwortung für unsere Zukunft tragen.


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Darüber hinaus wurden im Rahmen des Kulturparks Hengist Informationsbroschüren in mehreren Sprachen entwickelt, um die Geschichte des Friedhofs und seiner Soldaten für internationale Gäste zugänglich zu machen. Diese Materialien sind vor Ort erhältlich und auch online abrufbar (siehe Quellen unten).


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Persönliche Verbindung und gesellschaftliche Verantwortung


Mir ist dieser Ort auch persönlich besonders wichtig. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Großeltern den Soldatenfriedhof besucht. Diese frühen Eindrücke haben mein Bewusstsein geprägt: Frieden ist kein Selbstläufer – er braucht Pflege, Auseinandersetzung und das Bewusstsein, dass Freiheit immer auch Verantwortung bedeutet.


In einer Zeit, in der Konflikte wieder näher an Europa heranrücken, braucht es Dialog statt Populismus, Brücken statt Mauern, und klare Werte statt Beliebigkeit. Ich habe in meiner Rede auch betont, dass Österreich auf einem Fundament der Religionsfreiheit steht. Der Staat ist weltlich, doch der Glaube vieler Menschen – ob christlich, islamisch oder anderer Tradition – kann Orientierung und Halt geben. Gerade deshalb haben die liberalen und gemäßigten Stimmen in der muslimischen Glaubensgemeinschaft die Verantwortung, radikalen Strömungen entgegenzutreten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.


Denn Frieden beginnt nicht in den Verträgen der Staaten – sondern im Respekt zwischen Menschen.


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Weiterführende Informationen & Quellen:



📸 Fotos: Gemeinde Lang / Österreichisches Schwarzes Kreuz / Privatarchiv Joachim Schnabel

 
 
 

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